Ein Fenstertausch führt zu luftdichteren Gebäuden und verringert somit Wärmeverluste und Zugluft. Da der ungewollte Luftwechsel durch die erhöhte Gebäudedichtheit unterbunden wird, muss jetzt dafür gesorgt werden, dass die in der Luft gespeicherte Feuchtigkeit anderweitig abtransportiert wird. Dies können Sie durch regelmäßiges Stoßlüften erreichen oder mithilfe einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sicherstellen. Fakt ist: Durch die Gebäudemodernisierungen minimieren sie Wärmeverluste und verhindern Zugluft. Das erspart Ihnen Heizkosten, erhöht Ihren Wohnkomfort und ist außerdem gut für das Klima.
1. Wie kommt es zu hoher Luftfeuchtigkeit, und wozu führt diese?
Wir Menschen kochen. Wir duschen und baden. Wir trocknen unsere Wäsche. Wir haben Blumen auf der Fensterbank. Und wir atmen. All das sorgt für Wasserdampf in der Raumluft. Dieser Wasserdampf schlägt sich an kalten Oberflächen nieder. Sie sehen das zum Beispiel am Spiegel im Bad, wenn Sie heiß geduscht haben. Aber wenn die Ecke hinter dem Kleiderschrank im Schlafzimmer kalt ist, sehen Sie die Feuchtigkeit nicht – und eine feuchte Wand ist der ideale Nährboden für Schimmel.
Auf Ihren Wänden kann Schimmel immer dann wachsen, wenn die relative Luftfeuchte an der Wandoberfläche über einen längeren Zeitraum höher als 80 % ist. Auch wenn 80 % nach sehr viel klingt: Diese Oberflächenfeuchte erreichen Sie in ungedämmten Häusern recht schnell. Ihr Raum braucht dazu lediglich 20 °C Lufttemperatur und 50 % Luftfeuchte, während die Temperatur direkt an der Wand 12,6 °C unterschreitet. Und dies geschieht im Winter überraschend oft. Besondere Gefahrenstellen sind dabei sogenannte Wärmebrücken.


2. Was ist eine Wärmebrücke?
Eine Wärmebrücke – umgangssprachlich fälschlicherweise oft als Kältebrücke bezeichnet – ist ein Bereich in Ihrem Gebäude, der die Wärme schneller nach außen transportiert als angrenzende Bauteile. Dadurch kühlt das betreffende Bauteil schneller ab als seine Umgebung. Häufig sind Zimmerecken an Gebäudeaußenseiten betroffen.
Insbesondere im Bereich von Wärmebrücken sollten Sie als Hausbesitzerin oder Hausbesitzer darauf achten, dass die Oberflächentemperatur nicht niedriger als 12.6 °C fällt bzw. die relative Luftfeuchte über 80 % steigt.
Bei einer energetischen Sanierung ist eine wärmebrückenarme Bauweise daher auch an anspruchsvollen Details des Gebäudes unverzichtbar.
3. Wie kann ich bei einer Sanierung Schimmel verhindern?
Bei einer fachgerechten energetischen Sanierung erfolgt die Dämmung des Gebäudes möglichst wärmebrückenarm, um Feuchtigkeitsprobleme und Schimmel zu vermeiden. Daher ist es empfehlenswert, das Planen und Durchführen Ihrer Sanierungsmaßnahmen in professionelle Hände zu geben.
Auf der Liste www.energie-effizienz-experten.de finden Sie eine Auswahl der dena-zertifizierten Energieberatenden.
4. Muss ich mein Lüftungsverhalten nach der Sanierung anpassen?
In komplett sanierten Häusern mit dichten Fenstern und einer guten Dämmung ist es wichtig, dass Sie Ihr gelerntes Lüftungsverhalten anpassen – denn was für einen Altbau gut und richtig war, stimmt bei einem komplett sanierten Haus nicht mehr unbedingt.
Der regelmäßige Luftaustausch ist wichtig, um die feuchte Raumluft aus dem Haus zu bekommen. Auch Schadstoffe, die zum Beispiel aus Möbeln und Kleidung ausdünsten oder von haushaltsüblichen Reinigungsmitteln stammen, und unangenehme Gerüche sollten Sie durch Lüften verbannen.
Was im Sommer kein Problem darstellt, weil es schön warm ist, ist im Winter oft lästig. Denn draußen ist es ungemütlich und kalt. Darum haben wir hier einige Tipps fürs korrekte Lüften im Winter:

5. Jeden Raum richtig lüften
Unterschiedliche Räume haben unterschiedliche Ansprüche ans Lüften. So vermeiden Sie sowohl vor als auch nach der Sanierung Schimmel in Ihren Räumlichkeiten:
6. Fazit
Die energetische Sanierung hilft Ihnen dabei, Ihre Heizkosten zu senken und für ein behagliches Zuhause zu sorgen. Bei unbedachten Sanierungsmaßnahmen, z. B. wenn lediglich hochgradig wärmedämmende Fenster eingebaut werden, der Rest des Gebäudes allerdings unberührt bleibt, kann sich das Risiko für Schimmelpilzbildung erhöhen. Deshalb sollten Sie während des Planungsprozesses darauf achten, dass die einzelnen Sanierungsmaßnahmen aufeinander abgestimmt sind, logisch aufeinander aufbauen und ein Lüftungskonzept erstellt wird. Sprechen Sie das Planungsbüro daher am besten direkt auf einen individuellen Sanierungsfahrplan an.
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