1. Den Keller dämmen
Unbeheizte Kellerräume
Wenn Sie damit beginnen möchten, Ihr Haus energetisch zu optimieren, sollten Sie im Keller anfangen. In Deutschland sind die meisten Kellerräume unbeheizt, weshalb es sich lohnt, die Kellerdecke zu dämmen. Durch die Dämmung wird weniger Wärme aus dem Erdgeschoss über den Fußboden nach unten abfließen und unangenehme Fußkälte im Wohnzimmer vermieden.
Dafür brauchen Sie nur etwas handwerkliches Geschick:
Wenn Ihre Kellerdecke glatt ist – wie es bei Beton meistens der Fall ist – können Sie leichtere Isolationselemente wie Polystyrolplatten einfach ankleben. Für schwereres Dämmmaterial wie Mineralwolle benötigen Sie jedoch ein paar Dübellöcher.

Wenn Ihre Kellerdecke gewölbt oder uneben ist, kann es notwendig sein, eine Unterkonstruktion aus Latten anzubringen. So wird ein gleichmäßiger Abstand zwischen der Kellerdecke und der Dämmung gewährleistet. Danach können Sie den Raum zwischen den Latten mit Dämmstoffen füllen, um eine effektive Wärmeisolierung zu erzielen.
Bitte überprüfen Sie vor Beginn der Sanierung und Dämmung Ihres Kellerraums, wie viel Höhe verloren geht und welche Stehhöhe für Sie noch akzeptabel ist.
Wir empfehlen Ihnen, auch die Kellerwände zu sanieren und zu dämmen. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass der Keller wirklich dauerhaft trocken ist, bevor Sie ihn dämmen. Wenn Sie gelegentlich Feuchtigkeit im Keller bemerken, ist es ratsam, die Ursache von Fachleuten klären zu lassen.
Beheizte Kellerräume sanieren und dämmen
Bei beheizten Kellerräumen sollten Sie sowohl die Wände als auch die Bodenplatte isolieren. Die Wände können Sie entweder von innen oder von außen dämmen, während die Bodenplatte üblicherweise nur von innen isoliert wird. Wenn Sie die Bodenplatte von innen dämmen möchten, müssen Sie berücksichtigen, dass dies zu einem Verlust der Stehhöhe in den Räumen und der Durchgangshöhe in den Türen führt.
Wenn Sie die Außenwand Ihres Kellers dämmen wollen, müssen Sie die Kellerwand bis zur Sohle freilegen und eine sogenannte Perimeterdämmung vornehmen, um sicherzustellen, dass die Feuchtigkeit und der Druck des Erdreichs Ihre Dämmung nicht beschädigen.


2. Die Wände dämmen
Um Energie effektiv einzusparen, ist eine energetische Sanierung und Dämmung Ihrer Wände die wirksamste Maßnahme. Dabei gibt es zwei Optionen, um die Wärme in Ihrem Zuhause zu halten: die Dämmung der Innen- oder Außenwände.
Die Außenwand von innen dämmen
Obwohl Sie eine Innendämmung als Möglichkeit zur Gebäudedämmung in Betracht ziehen können, gibt es im Vergleich zur Außendämmung einige Nachteile zu berücksichtigen. Deshalb sollte sie nur unter bestimmten Voraussetzungen und von Fachleuten ausgeführt werden.
Ein Nachteil ist der Raumverlust durch die Dämmung, der je nach Länge der Außenwände mehrere Quadratmeter pro Raum betragen kann. Darüber hinaus können Wärmebrücken an Stellen entstehen, an denen Innenwände oder Decken die Dämmschicht unterbrechen, was zu einem erhöhten Risiko für Feuchtigkeitsprobleme führt.
Eine vollflächige Montage ohne Luftspalte sowie eine Dampfsperre in Form einer Folie sind daher notwendig, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit in die Dämmschicht eindringt und sich Schimmel bilden kann. Bei Fachwerkhäusern hingegen wird sinnvollerweise diffusionsoffen und ohne Dampfbremse gedämmt, sodass die Feuchtigkeit durch die Außenwand gespeichert und abgegeben werden kann.
Dämmung der Außenwand
Die Fassadendämmung zählt zu den effektivsten Maßnahmen zur energetischen Sanierung Ihres Gebäudes. Um eine umfassende Sanierung durchzuführen, empfiehlt es sich, zuerst die Außenwand zu dämmen. Dadurch können Sie eine kleinere und somit sparsamere Heizanlage installieren.
Bei der Dämmung Ihrer Fassade stehen Ihnen verschiedene technische Möglichkeiten zur Verfügung. Zum Beispiel können Sie Wärmedämmverbundsysteme oder Vorhangfassaden verwenden. Für zweischaliges Mauerwerk ist auch eine Kerndämmung üblich.
Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
Am weitesten verbreitet ist ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) für die Dämmung einer Außenwand. Dabei werden Dämmstoffplatten von außen auf Ihrer Fassade angebracht und anschließend mehrfach verputzt.
Es gibt WDV-Systeme mit großen Unterschieden in Preis und Qualität. Die Erfahrung zeigt, dass es nicht ratsam ist, Komponenten unterschiedlicher Hersteller miteinander zu kombinieren. Tatsächlich halten gut aufeinander abgestimmte und damit etwas teurere Systeme langfristig Wind, Wetter und Temperaturunterschieden besser stand.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Fachleute sicherstellen können, dass die Fenster Teil der Dämmebene sind. Entweder dämmen sie die Fensterlaibungen um die Ecke herum, sodass der Dämmstoff an die Fensterrahmen stößt. Oder die Fenster werden etwas nach außen verschoben, bis sie an die Dämmung angeschlossen sind. Dies verhindert auch den sogenannten Schießscharteneffekt, bei dem Fenster zu tief in der Wand liegen und einen verminderten Lichteinfall sowie einen eingeengten Blickwinkel verursachen.
Auch wichtig ist es, den Dachüberstand zu überprüfen, bevor die Fassadendämmung angebracht wird, da die Wand dadurch dicker wird. Der Dachüberstand sollte weit genug über die Wand hinausragen, um auch nach der Verbreiterung einen ausreichenden Schutz vor Regen zu gewährleisten. Sollte der Dachüberstand nicht ausreichend sein, sollten Sie ihn vor dem Anbringen des WDVS vergrößern.
Vorhangfassade bzw. hinterlüftete Fassade
Die hinterlüftete Fassade, auch bekannt als Vorhangfassade, zeichnet sich dadurch aus, dass die Dämmung unmittelbar an der Außenwand angebracht wird, ohne jedoch verputzt zu werden. Stattdessen erfolgt die Befestigung an einer eigenständigen Unterkonstruktion. Dabei entsteht eine Lücke zwischen der Außenbekleidung und der Dämmschicht, die den Luftstrom begünstigt. Das erklärt die Bezeichnung der „hinterlüfteten Fassade”.
Gegenüber dem Wärmedämmverbundsystem hat die hinterlüftete Fassade zwei große Vorteile:
1. Durch die effektive Abfuhr von Feuchtigkeit durch den Luftstrom hinter der Fassade gibt es ein vermindertes Risiko von Bauschäden durch Feuchtigkeit. Falls es doch einmal zu Beschädigungen der Außenwand kommen sollte, können diese vergleichsweise einfach und unkompliziert repariert werden.
2. Zusätzlich eröffnet das Verwenden wetterbeständiger Materialien nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zur optischen Gestaltung der Fassade. Von Holz über Schiefer und andere Steinsorten bis hin zu Glas und Kunststoffen gibt es eine Vielzahl von Optionen, um sie ansprechend zu gestalten.
Eine Vorhangfassade ist in der Regel deutlich teurer als ein Wärmedämmverbundsystem.
Kerndämmung
Die Kerndämmung ist eine geeignete Methode, um die Wärmedämmung von zweischaligem Mauerwerk zu verbessern. Hierbei wird Dämmmaterial in den Zwischenraum zwischen der tragenden und der äußeren Wand eingeblasen, um eine höhere Dämmwirkung zu erzielen. Es ist wichtig, dass nur wasserabweisende Materialien wie Mineralfaserflocken, Perlite-Granulate oder Polystyrol-Perlen verwendet werden, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
Ein professioneller Fachbetrieb wird nach einer Endoskopie (Kameraaufnahme) Ihnen die Möglichkeiten für eine Kerndämmung aufzeigen und erläutern. Diese Dämmvariante ist sehr günstig und bringt in der Regel keine größeren Bauarbeiten mit sich.

3. Dach und Dachboden dämmen
Um den Wärmeverlust an der obersten Stelle des Hauses zu reduzieren, gibt es zwei Möglichkeiten: das Dach dämmen oder die Dämmung der Geschossdecke unter dem nicht ausgebauten Dachboden.
Wenn das Dachgeschoss ungenutzt ist und es auch keine Pläne gibt, es auszubauen, kann es technisch sinnvoll sein, nur die oberste Geschossdecke zu dämmen anstatt der schrägen Dachflächen. Durch die Dämmung der obersten Geschossdecke können Sie sogar mehr Energie sparen, da die Fläche, über die Energieverluste entstehen können, kleiner ist als bei Dachschrägen und Giebeln.
Wenn Sie Ihren Dachboden nicht häufig betreten müssen, können Sie teilweise losen Dämmstoff wie Mineralwolle oder Holzfaser zur Dämmung des Dachbodens verwenden. Eine kosteneffektive Option für Holzbalkendecken ist es, die Zwischenräume zwischen den Balken mit Dämmstoff auszufüllen.
Wenn der Dachboden unter dem Schrägdach bewohnt werden soll, können Sie die Dachflächen entweder von innen oder von außen dämmen.
Zur Innendämmung eines Dachs werden üblicherweise Dämmmatten zwischen den schrägen Traghölzern, den Sparren, verwendet. Sollten diese nicht ausreichend dick sein, kann das Dämmmaterial auch unter den Sparren angebracht werden, oder es wird eine Kombination aus beiden Varianten gewählt. Die bestehenden Sparren lassen sich auch aufdoppeln, um den Raum für Dämmstoff zu vergrößern. Allerdings besteht bei der Innendämmung stets das Risiko von Wärmebrücken.
Um feuchter Luft aus den beheizten Räumen den Eintritt in die Dämmung oder dahinterliegende Schichten zu verwehren, muss auf der Raumseite eine dichte Folie (Dampfbremse) angebracht werden. Andernfalls besteht das Risiko von Kondensation und somit Schimmel- sowie Bauschäden. Insbesondere Schornsteine und andere Bauelemente, die durch die Decke verlaufen, müssen luftdicht angeschlossen werden. Fehler in der Planung oder Durchführung der Innendämmung können schwerwiegende Schäden am Dachstuhl verursachen.
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Mehr Informationen4. Sanieren und dämmen – Hand in Hand geht’s besser
Die Dämmung von Immobilien ist eine wichtige Maßnahme, um Energie zu sparen, das Klima zu entlasten und nicht zuletzt auch den Geldbeutel zu schonen. Eine energetische Sanierung können Sie in verschiedenen Bereichen des Hauses durchführen, etwa im Keller, an den Wänden oder im Dach. Dabei gibt es unterschiedliche Methoden und Materialien, die Sie verwenden können.
Es ist jedoch in vielen Fällen wichtig, dass Sie die Sanierung und Dämmung fachgerecht ausführen bzw. ausführen lassen und die spezifischen Bedingungen und Anforderungen des Gebäudes berücksichtigen. Mit einer fachgerechten Dämmung können Sie nicht nur Energie und Geld sparen, sondern auch Ihren Wohnkomfort erhöhen und zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen.“
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