1. Warum eine Balkonsolaranlage?
Frau Dening-Müller, Sie wohnen in einem Mehrfamilienhaus. Im Sommer 2023 haben Sie sich eine Balkonsolaranlage an den Balkon montieren lassen. Warum?
Eine Stecker- oder Balkonsolaranlage ist eine wunderbare Möglichkeit, eigenen Solarstrom zu erzeugen und Erfahrungen mit Photovoltaik zu sammeln. Sie werden merken, wie Sie sich immer mehr für Ihren eigenen Stromverbrauch interessieren und mit Begeisterung den (nach der Installation) selbst produzierten Ökostrom messen.
Balkonsolaranlagen heißen nicht umsonst so: Die kleinen Anlagen sind geeignet, um zum Beispiel an Ihrem Balkon angebracht zu werden und Strom für Ihren Eigenbedarf zu produzieren. Wenn der erzeugte Strom nicht ausreicht, fließt einfach Strom aus dem öffentlichen Netz dazu.
Balkonsolaranlagen bestehen meistens aus einem oder zwei Solarmodulen, einem Wechselrichter, Kabeln und einer Montagevorrichtung. Einige Geräte verfügen auch über eine Messeinrichtung, die den Ertrag sichtbar macht. Am Ende befindet sich immer eine Steckvorrichtung (Schuko oder Wieland), die Sie in eine vorhandene Steckdose stecken, um die Anlage in Betrieb zu nehmen. Und ab diesem Moment produzieren Sie eigenen Strom.
2. Wie sind Sie vorgegangen?
D-M: Im Jahr 2022 bin ich an die Eigentümergemeinschaft unserer Wohnanlage herangetreten und habe in der Jahreshauptversammlung meine Idee kurz vorgestellt. Es wurde positiv darüber abgestimmt und damit hatte ich die Erlaubnis. Dann habe ich mich noch ganz ausführlich mit dem Thema befasst, habe viele Berichte und Bewertungen gelesen und mich dann entschieden. Bestellt habe ich das Solarelement im Internet, samt allem erforderlichen Zubehör. Mit der Montage habe ich einen Elektriker beauftragt, weil ich sowas selbst nicht kann – der hat allerdings auch eine Überraschung erlebt…
3. Was für eine Überraschung war das denn?
D-M: Meine Balkonbrüstung ist gemauert und verputzt. Bei der Montage hat der Fachmann festgestellt, dass damals Hohlsteine verbaut worden waren. Um das Modul wirklich stabil zu befestigen, brauchte er spezielle Dübel und auch entsprechendes Gerät. So ein Element ist ja schwer, das darf auf keinen Fall runterfallen! Es hat dann aber alles gut geklappt.
4. War dann noch etwas zu erledigen?
D-M: Eine Steckdose hatte ich bereits auf dem Balkon, ich brauchte den Stecker der Anlage also nur noch einzustecken. Vorher hat der Internethändler, bei dem ich bestellt hatte, noch die Registrierung beim der Bundesnetzagentur für mich erledigt – die beim örtlichen Energieversorger habe ich selbst übernommen. Im Sommer 2023 war das noch nötig. Seit Inkrafttreten des Solarpakets I in diesem Jahr muss nur noch die Bundesnetzagentur über das Balkonkraftwerk informiert werden, das ist noch einfacher.
5. Wollen Sie schon jetzt, nach einem Jahr im Gebrauch, ein kleines Fazit ziehen?
D-M: Ich bin sehr zufrieden damit, dass ich mir die Anlage angeschafft habe. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Solaranlage bei Sonnenschein immerhin den Kühlschrank, die Gastherme für Warmwasser und meinen Internetrouter mit ausreichend Strom versorgt. Natürlich lasse ich dann auch die Waschmaschine und die Spülmaschine tagsüber laufen. Die Anschaffungskosten für das Modul waren mit rund 500 Euro inklusive Versand und Zubehör sehr überschaubar und haben sich schnell amortisiert. Ich würde das jederzeit wieder machen.
