1. Wärmeschutz: Warum die Gebäudehülle so wichtig ist
Die Gebäudehülle ist der Schlüssel zum optimalen Wärmeschutz. Eine lückenlose Dämmung sorgt nicht nur für geringere Heizkosten, sondern auch für ein behagliches Raumklima und verhindert Schimmelbildung. Eine intelligente Verbindung von energetischen Sanierungsmaßnahmen, etwa eine Erneuerung von Fenstern und die Fassadendämmung, beugt Wärmebrücken vor. Eine wirtschaftliche Lösung bietet sich oft durch die Kombination von Wärmedämmung mit ohnehin anstehenden Baumaßnahmen an.
Energetische Sanierungsmaßnahmen mit einer Vielfalt an Dämmmaterialien
Es gibt eine große Auswahl an Dämmmaterialien, die für die Isolierung verschiedener Bauteile verwendet werden können. Mineralwolle, Hartschaumplatten, Schaumglas und Kalziumsilikatplatten sind nur einige Beispiele. Umweltfreundlichere Optionen wie Holzweichfaser und Zellulose sind ebenfalls verfügbar.
Dämmung von Dach und Obergeschoss
Wenn Sie Ihr Dachgeschoss nicht als Wohnraum nutzen, empfiehlt sich eine Dämmung der obersten Geschossdecke. Ein Wohnraum hingegen erfordert eine direkte Dämmung des Dachs. Die Dämmung sollte lückenlos und somit möglichst homogen verbaut werden, um Bauschäden und Schimmelbildung zu vermeiden. Die Sanierungsmaßnahmen einer Dachdämmung sollten Sie deshalb Fachbetrieben überlassen.
Dämmung von außen: höchste Energieeinsparung
Ein wichtiger Teil energetischer Sanierungsmaßnahmen ist eine gute Dämmung der Außenwand. Eine fachgerechte Dämmung hilft, Wärmeverluste zu minimieren, den Energieverbrauch zu senken und Heizkosten zu reduzieren. Auch die Bausubstanz wird durch eine gut gedämmte Außenwand geschützt.
Neben der Energieeffizienz bietet eine gut gedämmte Außenwand auch ein höheres Maß an Komfort. Durch die höheren Oberflächentemperaturen der Außenwände gibt es keine unangenehmen Zugerscheinungen mehr. Auch die Schalldämmung wird verbessert.
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Mehr Informationen2. Dämmtechniken im Fokus: Vor- und Nachteile im Überblick
Bei der Außenwanddämmung von Altbauten kommen meistens Wärmedämm-Verbundsysteme zum Einsatz. Das Dämmmaterial wird direkt auf die Außenwand aufgebracht und anschließend verputzt. Eine Alternative dazu ist die hinterlüftete Vorhangfassade. Hierbei können Sie zwischen verschiedenen Materialien wählen. Oft werden hierzu z.B. Holzschalungen oder Stehfalz-Bleche verwendet. Diese Variante ist in der Regel teurer als Wärmedämm-Verbundsysteme. Sie hat jedoch den Vorteil, dass eventuell auftretende Feuchtigkeit durch die Hinterlüftung abgeführt wird und somit weniger fehleranfällig ist.
Eine weitere Möglichkeit ist die Kerndämmung bei einem zweischaligen Mauerwerk. Dabei wird ein Dämmstoff in den Hohlraum zwischen die zwei Mauerschalen geblasen oder geschüttet. Diese Baumaßnahmen sind besonders kostengünstig, wenn das Bestandsmauerwerk einen guten Zustand aufweist und die Luftschicht durchgängig eine Mindestdicke von vier Zentimetern aufweist.
Doch was tun, wenn eine Außendämmung nicht machbar ist, beispielsweise weil die Fassade unter Denkmalschutz steht? Hier ist eine Innendämmung sinnvoll. Doch Vorsicht: Unsachgemäße Sanierungsmaßnahmen können zu Feuchtigkeitsproblemen und Schimmel führen. Deshalb ist besonders wichtig, dass alle Details professionell und fachgerecht geplant und ausgeführt werden.
3. Energetische Sanierungsmaßnahmen an Kellerdecke und Bodenplatte
Wer in einem Altbau wohnt, kennt das Problem: Die Heizwärme geht nicht nur über die Wände verloren, sondern auch über den Boden. Im Erdgeschoss kann es dadurch schnell ungemütlich kalt werden. Doch es gibt Möglichkeiten, dies zu verhindern. Eine relativ kostengünstige energetische Sanierungsmaßnahme ist die Dämmung der Kellerdecke. Hierbei werden Dämmstoffplatten von unten an die Kellerdecke geklebt oder gedübelt. Falls der Keller beheizt wird, kann auch eine Dämmung des Kellerbodens und der Kellerwände sinnvoll sein.
Ist eine Erneuerung der Abdichtung des Kellers aufgrund von Feuchtigkeit notwendig, sollten Sie auch gleich die Außenwand des Kellers dämmen bzw. energetisch ertüchtigen. Hierbei wird die Kellerwand bis zur Kellersohle freigelegt und eine wasser- und druckbeständige Perimeterdämmung vorgenommen. Ist kein Keller vorhanden, kann eine Dämmung des Erdgeschossbodens von oben vorgenommen werden.
4. Wie Wärmeschutzfenster zu einem besseren Raumklima beitragen
Die Wahl der richtigen Fenster kann erheblichen Einfluss auf das Raumklima und den Energieverbrauch im Haus haben. Insbesondere Wärmeschutzfenster haben sich als eine effektive energetische Maßnahme erwiesen, um die Heizkosten zu senken und das Wohnen angenehmer zu gestalten.
Wärmeschutzfenster zeichnen sich durch eine unsichtbare Metallschicht auf dem Glas aus, die die Wärme zurück in die Wohnräume reflektiert. Die Hohlräume zwischen den Scheiben sind mit einem Edelgas gefüllt, das eine geringere Wärmeleitfähigkeit als Luft aufweist und somit die Wärmeverluste zusätzlich reduziert. Auch die Erwärmung der Innenräume im Sommer wird verringert. Gleichzeitig sollten Sie Ihrer Haustür Beachtung schenken. Eine Glastür können Sie wie auch Fenster mit Wärmeschutzglas ausstatten. Aber auch moderne Holz- oder Kunststofftüren bieten einen hervorragenden Wärmeschutz.
5. Dezentrale und zentrale Lüftungsanlagen
Neue Fenster und Türen vermindern den unkontrollierten Luftaustausch durch Ritzen und undichte Stellen. Damit steigt die Gebäudedichtheit. Sie sollten also nach dem Einbau neuer Fenster Ihrem Lüftungsverhalten mehr Beachtung schenken und ggf. häufiger lüften. Alternativ können Sie für stetig frische und warme Luft sorgen, indem Sie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung nachrüsten. Diese sorgt nicht nur zuverlässig für frische Luft und den Abtransport von Feuchtigkeit, sondern schützt dank eingebauter Filter auch vor Pollen und Staub.
Es gibt verschiedene Arten von Lüftungsanlagen. Dezentrale Lüftungsanlagen sind kostengünstiger und können sowohl in allen Räumen als auch nur in einzelnen Räumen installiert werden, etwa in Badezimmern und Küchen. Ein Vorteil dieser Variante ist, dass sie im Gebäude mit recht geringem Aufwand nachträglich installiert werden kann. Zentrale Lüftungsanlagen hingegen bringen größere Baumaßnahmen mit sich und versorgen daher sinnvollerweise auch alle Räume der Wohnung mit Frischluft. Bei allen Lüftungsanlagen (dezentral und zentral) sollte auf einen möglichst hohen Wärmebereitstellungsgrad geachtet werden. Durch die sogenannte Wärmerückgewinnung können 80 % und mehr der in der Raumluft enthaltenen Wärme auf die Frischluft übertragen/zurückgewonnen werden.
6. Heizung und Warmwasser – Tipps für Sanierungsmaßnahmen
Zentralheizungen sind in Einfamilienhäusern mit integrierter Warmwasserversorgung längst Standard. Viele Waschmaschinen und Geschirrspüler können direkt mit warmem Wasser aus dem Warmwasserspeicher versorgt werden, was Energiekosten spart.
In vielen Häusern sind noch Gas- und Ölheizungen verbaut. Heizungen mit Brennwert-Technologie sind hierbei effizienter als ältere Modelle. Allerdings nutzen sie fossile Energieträger, die wegen ihrer Klimaschädlichkeit in absehbarer Zeit immer teurer im Betrieb sein werden. Eine Investition in einen neuen Öl- oder Erdgaskessel ist daher nicht zu empfehlen. Sie können jedoch auf Alternativen zurückgreifen:
Bei Holzpelletheizungen übernimmt moderne Technik automatisch die Beschickung des Heizkessels. Sie arbeiten inzwischen sehr effizient. Es ist jedoch zu beachten, dass Sie bei dieser Variante auf den Brennstoff Holz angewiesen sind.
Wärmepumpen können den Heiz- und Warmwasserbedarf auch in Altbauten effizient decken. Sie nutzen zu einem hohen Anteil die in der Umwelt zur Verfügung stehende Energie.
Ergänzend zu einem fossilen Wärmeerzeuger oder einer Holzpelletheizung können Solarthermie-Anlagen bis zu 60 Prozent der Energie für die Warmwasserbereitung und etwa 15 Prozent der Energie für die Heizwärme liefern. Aufgrund der höheren Komplexität und der Fehleranfälligkeit von Solarthermie-Anlagen ist eine Photovoltaik-Anlage jedoch die deutlich attraktivere Variante. Den gewonnenen Strom können Sie nicht nur für Ihren Haushaltsstrombedarf verwenden, sondern sowohl ein Elektroauto als auch eine Wärmepumpe mitversorgen.
7. Heizungsanlagen optimieren: hydraulischer Abgleich und effiziente Wärmeverteilung
Um eine effiziente Funktion Ihrer Heizungsanlage zu gewährleisten, müssen alle Komponenten richtig dimensioniert und aufeinander abgestimmt sein. Besonders wichtig ist die gleichmäßige Verteilung des Heizungswassers an die unterschiedlichen Heizkörper. Hierbei hilft ein hydraulischer Abgleich, den Fachbetriebe durchführen. Dabei wird der Wärmebedarf jedes Zimmers berechnet und die Heizungsanlage so eingestellt, dass jeder Heizkörper genau die benötigte Wärme erhält. So läuft der Heizkessel auf einer niedrigeren Stufe, und alle Räume werden gleichmäßig warm.
Auch alte Heizungsumwälzpumpen sind oft überdimensioniert und haben einen geringeren Wirkungsgrad. Der Austausch gegen moderne Hocheffizienzpumpen kann bis zu 80 % weniger Heizungsstromverbrauch bedeuten. Hierbei sollten Sie auf das Energielabel der Effizienzklasse A achten.
Energetische Sanierungsmaßnahmen wie eine gute Dämmung der Gebäudehülle, insbesondere der Außenwand und des Dachs, sowie der Einsatz von Wärmeschutzfenstern und einer effizienten Heizungsanlage sind entscheidend, um Heizkosten zu sparen. Lassen Sie sich von einem Fachbetrieb beraten, um die passenden Modernisierungsmaßnahmen für Ihr Gebäude zu finden.
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