1. Wärmepumpe: Was ist das?
2. Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
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Mehr InformationenWer einen Kühlschrank besitzt, hat bereits eine Wärmepumpe im Betrieb – sie ist das Herzstück eines jeden Kühlschranks. Über ein Kältemittel befördert sie Wärme von innen nach außen und kühlt dadurch den Innenraum.
Wärmepumpen als Heizsysteme funktionieren im Prinzip wie umgekehrte Kühlschränke. Die Wärmepumpe transportiert die Wärme aus der Außenluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich ins Haus, indem sie ein Kältemittel in einem Rohrsystem als Transportmedium verwendet. Dies erfolgt in mehreren Schritten:
1. Verdampfen:
Im Verdampfer befindet sich flüssiges Kältemittel, das bei relativ niedrigen Temperaturen verdampft. Dazu reicht z. B. die Wärme aus dem Erdreich aus.
2. Verdichten:
Das verdampfte Kältemittel wird im elektrisch angetriebenen Kompressor verdichtet. Dadurch erhöht sich der Druck des Kältemittels und damit auch seine Temperatur.
3. Komprimieren:
Das erhitzte Kältemittel gelangt nun zum Kondensator (Verflüssiger). Es kondensiert und gibt seine Wärme an das Heizwasser ab.
4. Entspannen:
Durch das Entspannungsventil wird das Kältemittel wieder auf den ursprünglichen niedrigen Druck gebracht. Es strömt weiter zum Verdampfer, wo der Prozess von neuem beginnt.

Wird in einem Haushalt mehr Wärme benötigt, als die Wärmepumpe liefern kann, wird in der Regel ein Heizstab zugeschaltet, der die zusätzlich benötigte Energie liefert. Da dies jedoch zu höheren Stromkosten führt, sollten Sie die Wärmepumpe optimal auslegen, dass der Heizstab so wenig wie möglich zum Einsatz kommen muss.
3. Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, die nach der genutzten Wärmequelle klassifiziert werden. Die jeweilige Bezeichnung besteht immer aus zwei Teilen, z. B. Luft-Wasser-Wärmepumpe. Der erste Teil beschreibt die Quelle der Wärmeenergie, also entweder Umgebungsluft, Erdreich oder Grundwasser. Der zweite Teil bezeichnet das Wärmeträgermedium, in der Regel Heizwasser.
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, auch Luftwärmepumpe genannt, nutzt die Außenluft zur Wärmeerzeugung. Sie ist leicht zugänglich und kann als Monoblock- oder Splitvariante errichtet werden. Die Monoblockvariante kann sowohl innen als auch außen aufgestellt werden, während die Splitvariante sowohl über ein Außengerät als auch über ein Innengerät verfügt zwischen denen das Kältemittel zirkuliert.
Sole-Wasser-Wärmepumpe
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe wird oft auch als Erdwärmepumpe bezeichnet. Eine Erdwärmepumpe heizt mit der im Erdreich vorhandenen Wärme, die mithilfe von Erdwärmekollektoren oder Erdwärmesonden unter der Erde gewonnen wird.
Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Die Wärmequelle einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe ist Wasser (meist Grund- oder Abwasser). Daher wird diese Wärmepumpe auch als Grundwasserwärmepumpe bezeichnet. Für eine Grundwasserwärmepumpe bohrt man zwei Brunnen: einen Förderbrunnen zur Entnahme des Wassers und einen Schluckbrunnen zur Rückführung des Wassers in den Boden.
Darüber hinaus werden Wärmepumpen auch in Hybrid-Heizungs-Systemen integriert, die sich dadurch auszeichnen, dass eine Wärmepumpe mit einem weiteren Wärmeerzeuger, z.B. einem Pelletofen oder auch einer älteren Gasheizung, welche bereits vorher im Gebäude genutzt wurde, kombiniert wird.
4. Wärmepumpe Kosten: Womit müssen Sie rechnen?
Wärmepumpen kosten unterschiedlich viel – je nach Art der Wärmepumpe und Erschließung der Wärmequelle. Darüber hinaus beeinflussen Unterschiede zwischen den Herstellern sowie spezifische Modelle den Anschaffungspreis. Deshalb lässt sich über die Anschaffungskosten pauschal keine klare Aussage treffen. Wir empfehlen Ihnen, sich bei den jeweiligen Herstellern über genaue Preise zu informieren. Die Verbraucherzentrale bietet allerdings Richtwerte, an denen Sie sich grob orientieren können:
Luftwärmepumpen kosten inklusive Installation etwa 20.000 bis 25.000 Euro.
Erdwärmepumpen kosten etwa 15.000 bis 20.000 Euro. Zusätzlich fallen Kosten für die Sonden (50-100 Euro je Meter Bohrtiefe) und 25 Euro pro Quadratmeter für die Kollektoren an.
Grundwasserwärmepumpen kosten etwa 20.000 bis 25.000 Euro und zusätzlich 5.000 bis 10.000 Euro für die Erschließung.
5. Welche Förderungen für Wärmepumpen gibt es?
Die Förderung einer Wärmepumpe durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) liegt in den meisten Fällen zwischen 25 und 30 Prozent. Beim Austausch einer alten Gas- oder Ölheizung sind bis zu 40 Prozent möglich. Alternativ ist eine Absetzbarkeit von der Einkommensteuer eine weitere Option.

6. Voraussetzungen für eine Wärmepumpe: Für wen ist eine Wärmepumpe sinnvoll?
In Neubauten sind elektrische Wärmepumpen die vorherrschende Heizungsart. Sie können sie aber auch in Altbauten effizient einsetzen und damit Klima und Geldbeutel schonen. Bevor Sie eine Wärmepumpe installieren, sollten Sie sich jedoch vergewissern, dass sich Ihr Gebäude für den Einsatz einer Wärmepumpe eignet. Lassen Sie sich am besten von einer Fachkraft über die Energiebilanz des Hauses und die benötigte Heizleistung beraten.
Grundsätzlich sind der Dämmstandard und die Art bzw. die Größe der Heizkörper entscheidend für den Betrieb einer Wärmepumpe, da diese einen direkten Einfluss auf die benötige Vorlauftemperatur des Heizsystems haben.
Ist die Dämmung eines Altbaus durch undichte Fenster oder schlechtes Dämmmaterial gering, wird bei kalten Außentemperaturen ggf. eine Vorlauftemperatur von mehr als 55 °C nötig, was einen effizienten Wärmepumpenbetrieb erschwert, da der zusätzliche Heizstab vermehrt zum Einsatz kommen muss. Sofern die Vorlauftemperatur nicht durch größere Heizkörper auf unter 55 °C abgesenkt werden kann, ist eine energetische Ertüchtigung des Gebäudes vor dem Einbau einer Wärmepumpe sinnvoll. Sollte eine Sanierung nicht möglich sein, kann eine Wärmepumpe auch in einem Hybridsystem betrieben werden. Bei Gebäuden, die ab Inkrafttreten der zweiten Wärmeschutzverordnung in 1984 errichtet wurden, ist ein effizienter Wärmepumpenbetrieb wahrscheinlich möglich.
Flächenheizungen wie Fußboden-, Decken- und Wandheizungen eignen sich besonders gut für Wärmepumpen. Durch ihre großen Oberflächen können sie auch bei niedrigen Vorlauftemperaturen ausreichend Wärme an die Wohnräume abgeben. Zusätzlich tragen Sie dazu bei, Wände oder Fußböden als Wärmespeicher zu nutzen.
7. Wann ist eine Wärmepumpe effizient?
Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass eine Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3 als effizient gilt. Das bedeutet, dass aus einer Kilowattstunde Strom drei Kilowattstunden Wärme erzeugt werden. Je höher die Jahresarbeitszahlen sind, desto wirtschaftlicher arbeitet die Wärmepumpe und desto schneller amortisiert sich die Investition.
8. Fazit: Informieren Sie sich, bevor Sie die ersten Schritte einleiten
Wärmepumpen sind die Heizsysteme der Zukunft. Richtig installiert und optimal auf den energetischen Zustand Ihrer Immobilie abgestimmt, sparen Sie Energie, CO₂ und schonen Ihren Geldbeutel. Ob eine Wärmepumpe für Ihre individuelle Immobilie sinnvoll ist oder was Sie für den Betrieb an Ihrem Gebäude ändern müssen, können Sie nur mit einer Beratung herausfinden. Bevor Sie sich beraten lassen, sollten Sie sich jedoch weiteres Grundwissen über Wärmepumpen aneignen.
Weiterführende Informationen finden Sie in unseren spezifischen Beiträgen zum Thema richtig Heizen, den kostenlosen BasisWissen-Vorträgen zum Thema und in unserer Beratungsreise zum Thema Heizen und Wärmepumpen.
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